Bike-Packing

Bike-Packing ist die Synthese aus Geländeradfahren und Rucksack wandern.

Es erinnert an die Freiheit mehrtägiger Wanderungen im Hinterland und Reisen abseits ausgetretener Wege, aber mit der Reichweite und dem Nervenkitzel eines wendigen Fahrrads. Es geht darum, über Singletrails, Schotterwege und vergessene Feldwege weiter an weniger befahrene Orte in der Nähe und in der Ferne vorzudringen, dabei die nötige Ausrüstung mitzunehmen und nicht viel mehr.

Ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass man beim Bike-Packing ein kleines Vermögen braucht, um es in vollen Zügen geniessen zu können: das perfekte Fahrrad, massgefertigte Taschen und die neueste ultraleichte Campingausrüstung. Auch wenn die Investition in hochwertige Ausrüstung nie eine schlechte Idee ist, ist sie sicherlich keine Notwendigkeit, damit Sie einsatzbereit sind. Beginne mit dem, was du hast, und wähle eine kurze (30 bis 50 km) Route mit Übernachtung in der Nähe deines Zuhauses.

Finde in nur 4 Schritten heraus, was du genau willst und dazu brauchst!

1 >> Was brauchst du?

Ein Bike-Packing-Bike

Das beste Fahrrad das du anfangs verwendest, ist dein jetziges Fahrrad. Wenn du zurzeit ein Mountainbike fährst, das für dich geeignet ist, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass es mit wenigen Modifikationen ein sehr leistungsfähiges Bike-Packing-Bike wird.

Bike-Packing Taschen und Rucksäcke

Die bedeutendste Innovation, die zur Popularisierung des Bike-Packings beigetragen hat, ist die kommerzielle verfügbare Softtasche. Diese ersetzen Gepäckträger und Packtaschen und bestehen aus einer Rahmentasche, Lenkertasche oder Gurt, Sitzrucksack sowie Zusatztaschen. Sie sind leicht, klapperfrei und auf moderne Mountainbikes zugeschnitten. Sie optimieren die Tragfähigkeit deines Fahrrads, ohne das Gewicht wesentlich zu erhöhen oder das Fahrverhalten zu beeinträchtigen. Die meisten werden individuell von kleinen Handwerksbetrieben angefertigt, andere sind vorgefertigt für bestimmte Rahmenmarken und -grössen erhältlich.

Die Ausrüstung

Wie bei vielen Outdoor-Sportarten gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen den Kosten der Ausrüstung und ihrem Gewicht. Ein leichtes Setup ist sicherlich das angestrebte Ziel. Je leichter die Ladung, desto grösser ist der Fahrspass. Letztendlich trägt eine gut durchdachte Packliste dazu bei, dass sich dein Mountainbike auch wie ein Mountainbike anfühlt und angenehm fahren lässt.

Abgesehen davon besteht keine Notwendigkeit, alles auf einmal zu kaufen. Beginne mit dem, was du hast. Priorisiere dann, was du wirklich brauchst. Wir empfehlen zunächst in einen leichten, modernen Unterstand zu investieren, da ältere Modelle oft sperrig und schwer sind. Wenn du wirklich Gewicht sparen möchtest, kannst du eine einfache Plane, einen Biwaksack oder eine Hängematte in Betracht ziehen, wenn es die Bedingungen zulassen.

2 >> Wie packst du?

Mehrtages-Bike

Beim mehrtägigen Mountainbiken handelt es sich um Bike-Packing. Du transportierst nur das Nötigste auf deinem Fahrrad, das leicht genug ist, um auf den ausgewählten Tagestouren die Trails angenehm zu erkunden. Die Länge der Routen kann variieren, von Kurzausflügen bis hin zu monatelangen Veloreisen. Am besten fängst du bei dir in der Nähe an, organisierst dich optimal und findest somit heraus, ob alles stimmig für dich ist. Du kannst sowohl beliebte Trails als auch unbekannte Strecken dazu zu nutzen.

Fast alle Mountainbikes können zu leistungsfähigen Bike-Packing-Bikes umgebaut werden. Allerdings kann sich die Wahl deines Fahrrads durchaus auf die Art der Route auswirken, die dir am besten gefällt.

Leicht-, Renn- und Gravel Bike

Ultra-Rennen wurden durch die Tour Divide bekannt, einem Bike-Packing-Rennen von Kanada (Banff) bis zur mexikanischen Grenze in Antelope Wells in New Mexico. Seitdem sind zunehmend weltweit und auch in der Schweiz Bike-Packing Rennen entstanden. Diese Art des Bike-Packings beinhaltet typischerweise die Verwendung eines leichten Mountainbikes, sei es vollgefedert oder Hardtail, ergänzt durch eine effiziente, ultraleichte Ausrüstung. Rennstrecken sind in der Regel über 320 km lang und führen über eine Mischung aus Oberflächen und Gelände, oft mit Schotter und etwas Asphalt.

Was macht also das perfekte Fahrrad für ultraleichtes Bike-Packing und Rennen aus? Die Gelände- und Oberflächenbedingungen variieren stark zwischen den Routen, wodurch sich die Anforderungen an ein Bike-Packing-Bike ändern.

Expeditons Bike

Mit dem Bike ins Ausland zu reisen war schon immer eine unglaubliche Möglichkeit, mit Menschen und Natur in Kontakt zu treten und Kulturen ungefiltert zu erleben. Umso mehr, wenn deine Reiseroute wenig Verkehr und unbefestigte Strassen umfasst und raue und abgelegene Orte zutage bringt, die andere Reisende nur selten zu sehen bekommen. Und genau hier zeichnet sich ein Bike-Packing inspiriertes Setup aus, im Gegensatz zum umständlicheren, traditionellen Vier-Packtaschen-Setup, das seit langem von Radtouristen bevorzugt wird.

Dicke Reifen sorgen für mehr Komfort und Federung, ohne dass die übliche Wartung eines Luftstossdämpfers oder einer Gabel erforderlich ist. Sie erleichtern auch das Auftrieb, wodurch mehr Gelände wie Sand und Schnee erschlossen wird. Die Rahmen bestehen ausserdem am besten aus Chromoly, das sowohl reparierbar als auch besser zum Aufhängen auf dem Dach eines Busses oder zum Verpacken für einen Flug geeignet ist.

Mit viel Erfahrung haben wir herausgefunden, dass Reifen mit grösserem Volumen die Erkundung weniger befahrener Strassen fördern und bisher ungeahnte Horizonte eröffnen. Gepaart mit einer leichten Packmentalität, wird dir die Welt wirklich zu Füssen liegen.

3 >> Wo fährst du?

Rundtour

Wie der Name schon sagt, beginnt und endet eine Schleife am selben Ort, einem Basislager, einem Flughafen oder einem Parkplatz. Aus zeitlichen und taktischen Gründen werden Loops von Bike-Packern, insbesondere auf kürzeren Touren, oft bevorzugt.

Tour von A nach B

Durchgangsrouten erfordern in der Regel einen Transport vom Endpunkt der Route zum Startpunkt. Bei einer längeren Reise ist die Verbindung über Routen eine tolle Sache, aber wenn die Zeit knapp ist, kann die zusätzliche logistische Herausforderung mühsam sein. Der Transport kann Trampen, die Organisation eines Shuttles, das Abstellen eines Autos am Ende oder öffentliche Verkehrsmittel (Zug, Bus, Taxi usw.) umfassen.

Kein vorgegebenes Ziel

Um das Beste aus deinen Bike-Packing Abenteuern herauszuholen, empfehlen wir dir dringend, dich mit Google Earth und anderen Formen der digitalen Kartierung wie Topofusion vertraut zu machen. Es mag zunächst überwältigend erscheinen, aber es wird alles einen Sinn ergeben! Während sich herkömmliche Papierkarten hervorragend für die Planung eignen und wichtige Backups auf dem Weg bieten, sind ein Garmin- oder GPS-fähiges Smartphone (zusammen mit einer vertrauenswürdigen Karten-App) unschätzbare Hilfsmittel. Wenn du dich damit vertraut machst, erweiterst du deinen Horizont ungemein und trägst dazu bei, den Fahrfluss aufrechtzuerhalten, insbesondere auf Singletrails.

4 >> Wann fährst du?

Plane die Länge deiner Reise

Bei einer durchschnittlichen Bike-Packing-Reise solltest du zwischen 40 und 120 Kilometer pro Tag zurücklegen, abhängig vom Gewicht, der Schwierigkeit des Geländes, den Wetterbedingungen und der Länge der Tageslichtstunden.